Was macht eigentlich ein Finanzagent?

Finanzagenten
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Was macht eigentlich ein Finanzagent?

Als allererstes kommen einem bei diesem Thema die mehr oder weniger schönen Geldwäsche-Emails in den Sinn, die mittlerweile fast täglich in den Mailboxen zu finden sind.

Und das ist auch der klassische Fall: Scheinfirmen versuchen Mitarbeiter anzuwerben, die für wenig Arbeit grosses Geld bekommen sollen. Diese Methode ist von den Phishern mittlerweile wahrlich perfektioniert: juristisch Wasserdichte Arbeitsverträge und selbst Gesundsheitsuntersuchungen vor Vertragsabschluss sollen den zukünftigen Mitarbeiter von der Seriosität des Unternehmens überzeugen. Und in leider viel zu vielen Fällen funktioniert das auch.
Einmal ‚angestellt‘ soll der Mitarbeiter einfach nur auf sein zur Verfügung gestelltes Konto überwiesenes Geld abheben und per Finanzdienstleister (meist Western Union) an einen ihm unbekannten Empfänger im Ausland überweisen. Meist fließt das Geld hierbei in den Ostblock.
Entdeckt werden diese Tätigkeiten eigentlich immer, da das Geld von abgephishten Konten stammt, deren Inhaber natürlich den Verlust von Geld bemerken und Strafanzeige stellen. Somit wird nach einigen Transaktionen der Finanzagent schnell Ziel der Strafverfolgungsbehörden.

Andere Maschen: Ebay, Auto & co…
Um die Transaktionen ‚glaubwürdiger‘ aussehen zu lassen, erfinden die Phisher immer häufiger Storys rund um die versuchte Geldwäsche. So wird man schnell zum Finanzagent und Geldwäscher widerwillen:

ImageDie Ebay-Story: Sie versteigern etwas bei Ebay. Statt den erzielten 50,- Euro werden Ihnen aber plötzlich 5000,- Euro überwiesen. Der freundliche Ersteigerer meldet sich bei Ihnen, spricht von einer Fehlüberweisung und benötigt das Geld natürlich ganz schnell zurück. Am Besten per Western Union. Sie als netter Ebayer können Ihm diesen Wunsch natürlich nicht ausschlagen und schon haben Sie eine Menge Geld für Phisher gewaschen…

Die Auto-Story: Sie verkaufen über das Internet ein Auto. Ein Interessent meldet sich und möchte das Auto kaufen. Sie werden sich nach einiger Verhandlung einig und der Käufer überweist Ihnen auch sofort eine Anzahlung auf Ihr Konto, von einem ‚Freund‘ des Käufers. Ein paar Tage später meldet sich der Käufer und möchte vom Kauf zurücktreten. Natürlich braucht er den Betrag schnell zurück: per Western Union. Und wieder ist das Geld gewaschen.

Die Mietwohnung: Als Vermieter einer Ferienwohnung erhalten Sie eine Buchung und eine Vorauszahlung. Leider muss die Buchung storniert werden. Abzüglich eines Abzuges für Ihre Unannehmlichkeiten, möchten Sie doch die Vorauszahlung an den potentiellen Mieter zurücksenden: per Western Union.

Generell sollte man also misstrauisch werden, wenn unerwartet (hohe) Beträge auf dem Konto auftauchen, die auch noch von Personen stammen, die unbekannt sind. Weiterhin ist die gewünschte Rücküberweisung an Dritte per Finanzdienstleister wie WesternUnion ein deutliches Merkmal für einen Geldwäscheversuch.
Wer diese Kriterien beachtet, Geldeingänge prüft und sich nicht auf Rücküberweisungen per Finanzdienstleister wie Western Union einläßt, sollte vor der Verwicklung in Geldwäscheaktivitäten recht sicher sein.

Übrigens gibt es auch bei WesternUnion einige Sicherheitshinweise zum Nachlesen um solche Betrugsfälle zu vermeiden.

Sascha

Hauptberuflich "Technologietreiber für Onlinezeugs" in einem Großkonzern. Interessiert an Technik im Allgemeinen, je abgedrehter, umso besser. Neben Familie, Hund und Beruf hat er trotzdem noch Spaß daran Sachen aufzuschreiben, die einem tagsüber so begegnen (manchmal auch nachts ;)).

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