Google Cardboard – Der Einstieg in Virtual Reality

Cardboard

Während das Vorzeigeprojekt der virtuellen Realität, die Occulus Rift, noch immer nicht am Markt ist und nun im ersten Quartal 2016 zu Preisen ab wenigstens 400 Euro erwartet wird, kommt Google daher und schafft mit seiner Cardboard-Spezifikation die Möglichkeit für fast jeden Smartphonebesitzer in die Welt der Virtual Reality einzutauchen. Ob das funktioniert und was man braucht lesen Sie hier.

Certifikation Mark Google Cardboard

Das erste Google Cardboard stammt schon aus dem Jahr 2014. Das Cardboard ist eigentlich nur eine Spezifikation nach der einfachste Virtual-Reality-Brillen aus Pappe gebaut werden können.

Die urspürngliche Spezifikation wurde 2015 überarbeitet um das Zusammensetzen der Brille zu vereinfachen und um größere Smartphones aufnehmen zu können. Denn das ist Pflicht: Das Cardboard benötigt ein Android- oder iOS-Handy auf dem dann die Cardboard-Apps laufen. Dieses wird einfach in das Cardboard eingelegt. Fertig.

Startet man nun eine Cardboard-App sorgt durch die stereoskopische Anzeige der App (siehe Screenshot von InMind VR unten) im Zusammenspiel mit den im Cardboard verbauten Linsen für ein tolles Erlebnis in der virtuellen Realität. Sicher hat so ein Cardboard ein etwas eingeschränktes Gesichtsfeld und ist gegen eine „echte“ VR-Brille ein Spielzeug. Um aber zu verstehen und zu testen, was Virtual Reality über bedeutet und kann, reicht es allemal und macht auch noch Spaß. Cardboardmodelle aus Pappe kosten aktuell zwischen 10 und 20 Euro. Viele Apps zu dem Thema sind gratis.

POP!2.0 von Mr. CardboardWir haben uns mit dem Pop!2.0-Cardboard von Mr.Cardboard auf die Reise begeben. Die Brille wurde aktuell zum Beispiel in einem Test des heise-Verlags als gut bewertet.
Generell haben Cardboards, die nach Googles Spezifikationen gefertigt sind ein kleines Logo aufgedruckt. Damit kann man sicher sein, dass die Brille mit den Apps kompatibel ist. Einen guten Überblick über die verfügbaren Modelle bietet, wie so oft, Amazon.

Das kleine Päckchen Pappe kommt schön gefaltet an. Aus der Packung befreit benötigt man nicht wirklich eine Anleitung um die Brille in Form zu knicken. Das enthaltene Kopfband lässt sich flexibel an den Seiten anbringen und passt auch (wenn auch stramm) auf große Köpfe. Das Smartphone selbst wird von vorn eingelegt. Hier kann eine mit einem Klettverschluss fixierte Klappe geöffnet und geschlossen werden. Zusätzlich wird ein Gummiband umgelegt, welches das Handy zusätzlich sichern soll.
Ein iPhone 6 zum Beispiel passt hier bequem hinein. Es kann also losgehen…

Die virtuelle Realität über Cardboard

InMind VR - Stereoskopische Anzeige für CardboardMittlerweile sind beide, der App Store von Apple und der Google Play Store, mit Cardboard Apps gut gefüllt. Hier zahlt es sich aus, dass Google für Latte für Entwickler schön tief gelegt hat. So kann sich einfach eine breiteres Publikum ohne teuere Anfangsinvestitionen mit dem Thema auseinandersetzen. Wir haben ein paar iOS-Apps getestet. Die meisten davon stehen aber auch im Play Store für Android Geräte zur Verfügung.

Machen die Apps Spaß? Ja.
Zum Beispiel InMind VR ist ein kleines Arcade-Adventure, in dem die Steuerung per Kopfbewegung prima funktioniert. Wer seine ersten Neuronen im Spiel erfolgreich eleminiert hat, will nochmal. 

Durch die recht realistischen Eindrücke mit einer VR-Brille kommt auch das Thema Horror nicht zu kurz: So sind die Apps Sisters: A Virtual Reality Ghost Story und Insidious VR „nette“ Vertreter des Genres. Während Sisters eine kleine Horrorgeschichte im Wohnzimmer erzählt, soll Insidious VR Lust auf den dritten Teil der Insidious-Reihe im Kino machen.

Auch weitere Unternehmen haben das Thema für Marketingzwecke entdeckt. So laden beispielsweise Audi oder Skoda zur virtuellen Besichtigung von Fahrzeugmodellen ein. Audi verknüpft das gekonnt mit Erlebniselementen, die perfekt die Möglichkeiten des Cardboards demonstrieren (schauen Sie sich in der Audi App einfach mal den Punkt „Engine“ im Audi Cockpit genauer an ;)).

Unsere erste Auswahl an Virtual Reality AppsUnd auch Musiker schenken dem Thema bereits Beachtung: Robin Schulz stellt mit Robin Schulz 360 seinen Song „Sun goes down“ in einer Virtual-Realtiy-Version bereit. Sehr sehenswert!

Übrigens: Google Street View bietet die Option, den Gang durch die Straßen mit einem Cardboard zu erleben. (Aktuell nur in der Android-Version)

Sie sehen also: Das Angebot ist vielfältig und einen Versuch wert. Im Moment ist es eher noch in die Sparte „Spielerei“ einzuordnen. Denkt man aber über Anwendungsfälle und professionellere Hardware nach, dürfte in naher Zukunft noch einiges an Bewegung in die virtuelle Realität kommen. Es schadet also bestimmt nicht, wenn man ein bißchen mitreden kann ;).

 

 

 

 

 

Sascha

Hauptberuflich "Technologietreiber für Onlinezeugs" in einem Großkonzern. Interessiert an Technik im Allgemeinen, je abgedrehter, umso besser. Neben Familie, Hund und Beruf hat er trotzdem noch Spaß daran Sachen aufzuschreiben, die einem tagsüber so begegnen (manchmal auch nachts ;)).

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